Rechtsprechung
   OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - I-16 U 120/15   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2015,27944
OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - I-16 U 120/15 (https://dejure.org/2015,27944)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 10.09.2015 - I-16 U 120/15 (https://dejure.org/2015,27944)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 10. September 2015 - I-16 U 120/15 (https://dejure.org/2015,27944)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2015,27944) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (7)

  • ra.de
  • rewis.io
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Zulässigkeit einer identifizierenden, den vollen Namen des Betroffenen nennenden Presseberichterstattung über sexuellen Missbrauch

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

  • wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)

    Identifizierende Presseberichterstattung über sexuellen Missbrauch bei Einverständnis des Betroffenen zulässig

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Identifizierende Presseberichterstattung über sexuellen Missbrauch bei Einverständnis des Betroffenen zulässig

Verfahrensgang

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (53)

  • BGH, 13.01.2015 - VI ZR 386/13

    Persönlichkeitsrechtsverletzung in der Presseberichterstattung: Anspruch eines

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - 16 U 120/15
    2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG bietet - im Gegensatz zur Veröffentlichung des Bildes einer Person - nicht schon Schutz davor, überhaupt in einem Wortbericht individualisierend benannt zu werden, sondern nur in spezifischen Hinsichten (BGH, Urt. v. 13.01.2015 - VI ZR 386/13, Juris, Rn. 9; BVerfG, Beschl. v. 25.01.2012 -1 BvR 2499/09, 1 BvR 2503/09, Juris, Rn. 35; BVerfG, Beschl. v. 14.09.2010 - 1 BvR 1842/08, 1 BvR 2538/08, 1 BvR 6/09, Juris, Rn. 52).

    Darüber hinaus ist der Schutzbereich des allgemeinen Persönlichkeitsrechts aber auch - losgelöst von der Sphärenzuordnung der Aussageinhalte - unter dem Gesichtspunkt des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung, das charakteristischerweise durch die Mitteilung wahrer Tatsachen beeinträchtigt wird, betroffen (vgl. hierzu auch jüngst BGH, Urt. v. 13.01.2015 - VI ZR 386/13, Juris, Rn. 8).

    Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung geht über den Schutz der Privatsphäre hinaus und stellt sich als Befugnis des Einzelnen dar, grundsätzlich selbst darüber zu entscheiden, ob und wann sowie innerhalb welcher Grenzen seine persönlichen Daten in die Öffentlichkeit gebracht werden (BVerfG, Urt. v. 15.12.1983 - 1 BvR 209/83, 1 BvR 269/83, 1 BvR 362/83, 1 BvR 420/83, 1 BvR 440/83, 1 BvR 484/83, Juris, Rn. 146; BVerfG, Beschl. v. 11.06.1991 - 1 BvR 239/90, Juris, Rn. 12 ff.; BGH, Urt. v. 22.10.2013 - VI ZR 304/12, Juris, Rn. 11 ff.; BGH, Urt. v. 23.6.2009 - VI ZR 196/08, Juris, Rn. 28; BGH, Urt. v. 23.11.1990 - VI ZR 104/90, Juris, Rn. 13; zuletzt BGH, Urt. v. 13.01.2015 - VI ZR 386/13, Juris, Rn. 9 m.w.N.).

    Vom Recht auf informationelle Selbstbestimmung werden auch Informationen und Daten erfasst, die zum Bereich der Sozialsphäre zu zählen sind (vgl. BGH, Urt. v. 13.01.2015 - VI ZR 386/13, Juris, Rn. 9, 11 m.w.N.).

    Äußerungen zur Sozialsphäre einer Person dürfen nur im Fall schwerwiegender Auswirkungen auf das Persönlichkeitsrecht des Betroffenen mit negativen Sanktionen verknüpft werden, etwa bei Stigmatisierung oder sozialer Ausgrenzung sowie bei Eintreten einer Prangerwirkung (BVerfG, Beschl. v. 17.12.2002 - 1 BvR 755/99, 1 BvR 765/99, Juris, Rn. 33; BGH, Urt. v. 21.11.2006 - VI ZR 259/05, Juris, Rn. 13; BGH, Urt. v. 13.01.2015 - VI ZR 386/13, Juris, Rn. 16 m.w.N.).

    Der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht ist nur dann rechtswidrig, wenn das Schutzinteresse des Betroffenen die schutzwürdigen Belange der anderen Seite überwiegt (st. Rspr.; vgl. nur BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 9; BGH, Urt. v. 16.12.2014 - VI ZR 39/14, Juris, Rn. 16; BGH, Urt. v. 13.01.2015 - VI ZR 386/13, Juris, Rn. 13).

    Denn es gehört zum Kern der Meinungs- und Medienfreiheit, dass die Medien im Grundsatz nach ihren eigenen publizistischen Kriterien entscheiden können, was sie des öffentlichen Interesses wert halten und was nicht und wie sie hierüber berichten (vgl. BGH, Urt. v. 29.042014 - VI ZR 137/13, Juris, Rn. 23; BGH, Urt. v. 13.01.2015 - VI ZR 386/13, Juris, Rn. 19 - jeweils m.w.N.).

  • BGH, 13.11.2012 - VI ZR 330/11

    Persönlichkeitsrechtsverletzung: Zurverfügungstellung eines Artikel über einen

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - 16 U 120/15
    Allerdings ist der grundsätzlich bestehende Anonymitäts- und Namensschutz nicht absolut, sondern im Einzelfall können das Informationsinteresse der Öffentlichkeit und die durch Art. 5 Abs. 1 GG und Art. 10 EMRK geschützte Presse- und Rundfunkfreiheit den Vorrang haben, weshalb es einer Interessenabwägung der kollidierenden Rechtsgüter in Bezug auf den konkreten Einzelfall bedarf (BGH, Urt. v. 21.11.2006 - VI ZR 259/05, Juris, Rn. 11 ff.; BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 8 ff. m.w.N.; BVerfG, Beschl. v. 22.03.2007 - 1 BvR 2007/02, Juris, Rn. 36 ff.; Wanckel, in: Götting/Scherz/Seitz, a.a.O., § 19 Rn. 41).

    Ein Eingriff kann nämlich nicht nur bei aktiver Informationsübermittlung durch die Medien, wie es im Rahmen der herkömmlichen Berichterstattung in Tagespresse, Rundfunk oder Fernsehen geschieht, erfolgen, sondern auch dann, wenn - wie im Streitfall - ein Artikel mit identifizierenden Inhalten lediglich auf einer passiven Darstellungsplattform im Internet zum Abruf bereitgehalten wird (BGH, Urt. v. 13.12.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 8 m.w.N.).

    Der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht ist nur dann rechtswidrig, wenn das Schutzinteresse des Betroffenen die schutzwürdigen Belange der anderen Seite überwiegt (st. Rspr.; vgl. nur BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 9; BGH, Urt. v. 16.12.2014 - VI ZR 39/14, Juris, Rn. 16; BGH, Urt. v. 13.01.2015 - VI ZR 386/13, Juris, Rn. 13).

    Der Bundesgerichtshof erachtet es in ständiger Rechtsprechung für zulässig, dass als Altmeldungen erkennbare Originalbeiträge mit identifizierender Darstellung betroffener Personen - so wie hier - in Online-Archiven zum Abruf bereitgehalten werden dürfen, sofern deren Ausgangsveröffentlichung zulässig war (BGH, Urt. v. 15.12.2009 - VI ZR 227/08, Juris, Rn. 11, 17 ff.; BGH, Urt. v. 09.02.2010 - VI ZR 243/08, Juris, Rn. 13 ff., 20 ff.; BGH, Urt. v. 20.04.2010 - VI ZR 245/08, Juris, Rn. 11, 13 ff., 20 ff.; BGH, Urt. v. 22.02.2011 - VI ZR 346/09, Juris, Rn. 10, 17 ff; BGH, Urt. v. 08.05.2012 - VI ZR 217/08, Juris, Rn. 34, 36 ff.; BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 8, 11 ff.).

    Auch der Umstand, dass derartige Originalberichte mit Hilfe gängiger Suchmaschinen ohne weiteres auffindbar sind, rechtfertigt es nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs nicht, die Möglichkeit vergangene zeitgeschichtliche Ereignisse anhand der unveränderten Originalberichte zu recherchieren, auf die Print-Medien zu beschränken (BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 20).

    Zugunsten der Verfügungsbeklagten fällt dabei insbesondere ins Gewicht, dass ein anerkennenswertes Interesse der Öffentlichkeit nicht nur an der Information über das aktuelle Zeitgeschehen, sondern auch an der Möglichkeit besteht, vergangene zeitgeschichtliche Ereignisse zu recherchieren (BGH, Urt. v. 15.12.2009 - VI ZR 227/08, Juris, Rn. 20; BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 8, 11 ff).

    Die durch das Einstellen des nicht anonymisierten des Original-Artikels in das Online-Archiv bewirkte Fortdauer des Eingriffs in das Persönlichkeitsrechts des Verfügungsklägers steht auch (noch) nicht außer Verhältnis zu dem - derzeit noch - bestehenden Informationsinteresse der Öffentlichkeit, hinter dem das Interesse des Verfügungsklägers an einer Anonymisierung zeitgeschichtlicher Originalberichte zurückzutreten hat (vgl. hierzu BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 21), weil seit der Veröffentlichung des Print-Artikels gerade einmal gut sechs Monate vergangen sind, so dass jedenfalls nicht im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes darüber entschieden zu werden braucht, ob, ab wann und wie dem Verfügungskläger u.U. nach Ablauf einer gewissen Zeit etwa ein Zurücktreten in die Anonymität - gegebenenfalls durch Anonymisierung oder Löschung ihn identifizierender Darstellungen oder durch (technisches) "Verstecken" des Original-Artikels im Online-Archiv, so dass die gängigen Suchmaschinen ihn nicht finden (vgl. hierzu von Pentz, AfP 2015, 11, 20 f.) - zu ermöglichen ist.

  • BGH, 15.12.2009 - VI ZR 227/08

    Sedlmayr-Mörder I - Löschung aus dem Online-Archiv einer Rundfunkanstalt

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - 16 U 120/15
    Das allgemeine Persönlichkeitsrecht schützt jedoch auch vor einer zeitlich uneingeschränkten Befassung der Medien mit einer Person und seiner Privatsphäre (BGH, Urt. v. 15.12.2009 - VI ZR 227/08, Juris, Rn. 16 m.w.N. für einen Straftäter).

    Der Bundesgerichtshof erachtet es in ständiger Rechtsprechung für zulässig, dass als Altmeldungen erkennbare Originalbeiträge mit identifizierender Darstellung betroffener Personen - so wie hier - in Online-Archiven zum Abruf bereitgehalten werden dürfen, sofern deren Ausgangsveröffentlichung zulässig war (BGH, Urt. v. 15.12.2009 - VI ZR 227/08, Juris, Rn. 11, 17 ff.; BGH, Urt. v. 09.02.2010 - VI ZR 243/08, Juris, Rn. 13 ff., 20 ff.; BGH, Urt. v. 20.04.2010 - VI ZR 245/08, Juris, Rn. 11, 13 ff., 20 ff.; BGH, Urt. v. 22.02.2011 - VI ZR 346/09, Juris, Rn. 10, 17 ff; BGH, Urt. v. 08.05.2012 - VI ZR 217/08, Juris, Rn. 34, 36 ff.; BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 8, 11 ff.).

    Zugunsten der Verfügungsbeklagten fällt dabei insbesondere ins Gewicht, dass ein anerkennenswertes Interesse der Öffentlichkeit nicht nur an der Information über das aktuelle Zeitgeschehen, sondern auch an der Möglichkeit besteht, vergangene zeitgeschichtliche Ereignisse zu recherchieren (BGH, Urt. v. 15.12.2009 - VI ZR 227/08, Juris, Rn. 20; BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 8, 11 ff).

    Vielmehr war/ist er nur auf den für Altmeldungen vorgesehenen Seiten des Internetauftritts der Verfügungsbeklagten zu 1. (Online-Archiv) zugänglich und für den Nutzer ohne weiteres ersichtlich durch die Überschrift "Das taz Print-Archiv" verbunden mit der Angabe des Erscheinungsdatums des Original-Artikels (vgl. Anlage A 2) als Altmeldung gekennzeichnet (vgl. hierzu auch BGH, Urt. v. 15.12.2009 - VI ZR 227/08, Juris, Rn. 19).

  • BGH, 30.10.2012 - VI ZR 4/12

    Meldung im "Online-Archiv" über Ermittlungsverfahren wegen falscher

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - 16 U 120/15
    In der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts sind verschiedene Kriterien entwickelt worden, die Leitlinien für den konkreten Abwägungsvorgang vorgeben (vgl. BVerfG, Beschl. v. 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09, Juris, Rn. 17 ff.; BVerfG, Beschl. v. 25.06.2009 - 1 BvR 134/03, Juris, Rn. 61 f.; BVerfG, Beschl. v. 09.03.2010 - 1 BvR 1891/05, Juris, Rn. 27 ff.; BVerfG, Beschl. v. 25.01.2012 - 1 BvR 2499/09, 1 BvR 2503/09, Juris, Rn. 33 ff., 39 ff.; ferner BGH, Urt. v. 08.05.2012 - VI ZR 217/08, Juris, Rn. 37; BGH, Urt. v. 30.10.2012 - VI ZR 4/12, Juris, Rn. 12 - jeweils m.w.N.).

    Danach darf die Presse zur Erfüllung ihrer Aufgaben nicht grundsätzlich auf eine anonymisierte Berichterstattung verwiesen werden (vgl. BVerfG, Beschl. v. 27.11.2008 - 1 BvQ 46/08, Juris, Rn. 12 ff.; BVerfG, Beschl. v. 25.01.2012 - 1 BvR 2499/09, 1 BvR 2503/09, Juris, Rn. 39; BGH, Urt. v. 30.10.2012 - VI ZR 4/12, Juris, Rn. 12).

    Wahre Tatsachenbehauptungen müssen in der Regel hingenommen werden, auch wenn sie nachteilig für den Betroffenen sind, unwahre dagegen nicht (BVerfG, Beschl. v. 07.12.2011 - 1 BvR 2678/10, Juris, Rn. 33; BVerfG, Beschl. v. 25.10.2012 - 1 BvR 901/11, Juris, Rn. 19; BGH, Urt. v. 30.10.2012 - VI ZR 4/12, Juris, Rn. 12; von Pentz, AfP 2015, 11, 14; dies., AfP 2014, 8, 11 ff.).

    Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Aussagen geeignet sind, eine erhebliche Breitenwirkung zu entfalten und eine besondere Stigmatisierung des Betroffenen nach sich zu ziehen, so dass sie zum Anknüpfungspunkt für eine soziale Ausgrenzung und Isolierung zu werden drohen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 24.03.1998 - 1 BvR 131/96, Juris, Rn. 45 ff.; BVerfG, Beschl. v. 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09, Juris, Rn. 17; BGH, Urt. v. 09.02.2010 - VI ZR 243/08, Juris, Rn. 16; BGH, Urt. v. 30.10.2012 - VI ZR 4/12, Juris, Rn. 12) oder wenn die Aussagen die Intim-, Privat- oder Vertraulichkeitssphäre betreffen und sich nicht durch ein berechtigtes Informationsinteresse der Öffentlichkeit rechtfertigen lassen (BVerfG, Beschl. v. 10.11.1998 - 1 BvR 1531/96, Juris, Rn. 51; BVerfG, Beschl. v. 23.2.2000 - 1 BvR 1582/94, Juris, Rn. 22) oder wenn sie einen Persönlichkeitsschaden anzurichten drohen, der außer Verhältnis zu dem Interesse an der Verbreitung der Wahrheit steht (BGH, Urt. v. 18.09.2012 - VI ZR 291/10, Juris, Rn. 17; BGH, Urt. v. 22.11.2011 - VI ZR 26/11, Juris, Rn. 15; BVerfG, Beschl. v. 23.02.2000 - 1 BvR 1582/94, Juris, Rn. 22; von Pentz, AfP 2014, 8, 11 m.w.N.).

  • BGH, 18.09.2012 - VI ZR 291/10

    Persönlichkeitsschutz in der Presse: Wort- und Bildberichterstattung über die

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - 16 U 120/15
    Der sowohl räumlich als auch thematisch bestimmte Schutzbereich der Privatsphäre umfasst diejenigen Angelegenheiten, die auf Grund ihres Informationsgehalts typischerweise als "privat" eingestuft werden, weil ihre öffentliche Erörterung oder Zurschaustellung als unschicklich gilt, ihr Bekanntwerden als peinlich empfunden wird oder nachteilige Reaktionen der Umwelt auslöst (BVerfG, Urt. v. 15.12.1999 - 1 BvR 653/96, Juris, Rn. 73; Ricker/Weberling, a.a.O., Kap. 42 Rn. 8; Burkhardt, in Wenzel, a.a.O., Kap. 5 Rn. 54 ff.; Wanckel, in: Götting/Scherz/Seitz, a.a.O., § 19 Rn. 4 ff - jeweils m.w.N.), wie dies etwa bei Auseinandersetzungen mit sich selbst in Tagebüchern, bei vertraulicher Kommunikation unter Eheleuten, im Bereich der Sexualität, bei sozial abweichendem Verhalten oder bei Krankheiten der Fall ist (BGH, Urt. v. 18.09.2012 - VI ZR 291/10, Juris, Rn. 12 m.w.N.).

    Fehlte es hier an einem Schutz vor der Kenntniserlangung durch andere, wären die Auseinandersetzung mit sich selbst, die unbefangene Kommunikation unter Nahestehenden, die sexuelle Entfaltung oder die Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe beeinträchtigt oder unmöglich, obwohl es sich um grundrechtlich geschützte Verhaltensweisen handelt (vgl. BGH, Urt. v. 25.10.2011 - VI ZR 332/09, Juris, Rn. 15; BGH, Urt. v. 22.11.2011 - VI ZR 26/11, Juris, Rn. 10; BGH, Urt. v. 18.09.2012 - VI ZR 291/10, Juris, Rn. 12).

    Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Aussagen geeignet sind, eine erhebliche Breitenwirkung zu entfalten und eine besondere Stigmatisierung des Betroffenen nach sich zu ziehen, so dass sie zum Anknüpfungspunkt für eine soziale Ausgrenzung und Isolierung zu werden drohen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 24.03.1998 - 1 BvR 131/96, Juris, Rn. 45 ff.; BVerfG, Beschl. v. 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09, Juris, Rn. 17; BGH, Urt. v. 09.02.2010 - VI ZR 243/08, Juris, Rn. 16; BGH, Urt. v. 30.10.2012 - VI ZR 4/12, Juris, Rn. 12) oder wenn die Aussagen die Intim-, Privat- oder Vertraulichkeitssphäre betreffen und sich nicht durch ein berechtigtes Informationsinteresse der Öffentlichkeit rechtfertigen lassen (BVerfG, Beschl. v. 10.11.1998 - 1 BvR 1531/96, Juris, Rn. 51; BVerfG, Beschl. v. 23.2.2000 - 1 BvR 1582/94, Juris, Rn. 22) oder wenn sie einen Persönlichkeitsschaden anzurichten drohen, der außer Verhältnis zu dem Interesse an der Verbreitung der Wahrheit steht (BGH, Urt. v. 18.09.2012 - VI ZR 291/10, Juris, Rn. 17; BGH, Urt. v. 22.11.2011 - VI ZR 26/11, Juris, Rn. 15; BVerfG, Beschl. v. 23.02.2000 - 1 BvR 1582/94, Juris, Rn. 22; von Pentz, AfP 2014, 8, 11 m.w.N.).

    Bei der vorzunehmenden Abwägung der widerstreitenden Interessen sind ferner der Beitrag der in Rede stehenden Äußerung zu einer Debatte von allgemeinem Interesse, die Bekanntheit der betroffenen Person und der Gegenstand der Berichterstattung, das frühere Verhalten der betroffenen Person, die Art der Erlangung von Informationen und ihr Wahrheitsgehalt sowie der Inhalt, die Form und die Auswirkungen der Veröffentlichung zu berücksichtigen (BGH, Urt. v. 18.09.2012 - VI ZR 291/10, Juris, Rn. 18 f.; EGMR, Urt. v. 07.02.2012 - 40660/08, 60641/08, Juris, Rn. 108 ff.; EGMR, Urt. v. 07.02.2012 - 39954/08, Juris, 186 ff. - jeweils zur Wort- und Bildberichterstattung).

  • BGH, 21.11.2006 - VI ZR 259/05

    Klinik-Geschäftsführer

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - 16 U 120/15
    In der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist daher anerkannt, dass zu dem vom Persönlichkeitsrecht gewährleisteten sog. Indiskretionsschutz grundsätzlich auch das Recht des Individuums zählt, in gewählter Anonymität zu bleiben und die eigene Person nicht in identifizierbarer Weise in der Öffentlichkeit dargestellt zu sehen (BGH, Urt. v. 21.11.2006 - VI ZR 259/05, Juris, Rn. 11; BVerfG, Urt. v. 05.06.1973 - 1 BvR 536/72, Juris, Rn. 44 ff., 54 ff.; BVerfG, Beschl. v. 03.06.1980 - 1 BvR 185/77, Juris, Rn. 13 f., 16; Wanckel, in: Götting/Scherz/Seitz, a.a.O., § 19 Rn. 41; Burkhardt, in: Wenzel, a.a.O., Kap. 10 Rn. 53).

    Allerdings ist der grundsätzlich bestehende Anonymitäts- und Namensschutz nicht absolut, sondern im Einzelfall können das Informationsinteresse der Öffentlichkeit und die durch Art. 5 Abs. 1 GG und Art. 10 EMRK geschützte Presse- und Rundfunkfreiheit den Vorrang haben, weshalb es einer Interessenabwägung der kollidierenden Rechtsgüter in Bezug auf den konkreten Einzelfall bedarf (BGH, Urt. v. 21.11.2006 - VI ZR 259/05, Juris, Rn. 11 ff.; BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 8 ff. m.w.N.; BVerfG, Beschl. v. 22.03.2007 - 1 BvR 2007/02, Juris, Rn. 36 ff.; Wanckel, in: Götting/Scherz/Seitz, a.a.O., § 19 Rn. 41).

    Der Umstand, Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden zu sein, berührt angesichts seines Bezugs zu dem sensiblen Bereich des sexuellen Missbrauchs und seiner Nähe zur Intimsphäre daher die Privatsphäre des Betroffenen (vgl. auch Wanckel, in: Götting/Scherz/Seitz, a.a.O., § 19 Rn. 17 m.w.N.), die naturgemäß prinzipiell einem engeren Schutz unterliegt, als Berichterstattungen, die die Sozial- oder Öffentlichkeitssphäre betreffen (vgl. auch BGH, Urt. v. 21.11.2006 - VI ZR 259/05, Juris, Rn. 12 ff.; Burkhardt, in: Wenzel, a.a.O., Kap. 5 Rn. 22).

    Äußerungen zur Sozialsphäre einer Person dürfen nur im Fall schwerwiegender Auswirkungen auf das Persönlichkeitsrecht des Betroffenen mit negativen Sanktionen verknüpft werden, etwa bei Stigmatisierung oder sozialer Ausgrenzung sowie bei Eintreten einer Prangerwirkung (BVerfG, Beschl. v. 17.12.2002 - 1 BvR 755/99, 1 BvR 765/99, Juris, Rn. 33; BGH, Urt. v. 21.11.2006 - VI ZR 259/05, Juris, Rn. 13; BGH, Urt. v. 13.01.2015 - VI ZR 386/13, Juris, Rn. 16 m.w.N.).

  • BVerfG, 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09

    Individualisierende Medienberichterstattung auch bei Sexualstraftaten

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - 16 U 120/15
    Das Landgericht ist rechtsfehlerhaft davon ausgegangen, dass der Verfügungskläger durch den verfahrensgegenständlichen Artikel, soweit er die mit den Anträgen zu 1. b) bis d) inkriminierten Aussagen betrifft, in seiner Intimsphäre betroffen wird, die wegen ihrer besonderen Nähe zur Menschenwürde als Kernbereich privater Lebensgestaltung einer Güterabwägung nach Maßgabe des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes von vornherein unzugänglich ist (vgl. BGH Urt. v. 25.10.2011 - VI ZR 332/09, Juris, Rn. 11; BVerfG, Beschl. v. 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09, Juris, Rn. 25 f.).

    Im Übrigen hängt die Beurteilung, ob ein Sachverhalt diesem Kernbereich zuzuordnen ist, davon ab, ob der Betroffene ihn geheim halten will, ob er nach seinem Inhalt höchstpersönlichen Charakters ist und in welcher Art und Intensität er aus sich heraus die Sphäre anderer oder die Belange der Gemeinschaft berührt (BVerfG, Beschl. v. 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09, Juris, Rn. 25 f. m.w.N.).

    In der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts sind verschiedene Kriterien entwickelt worden, die Leitlinien für den konkreten Abwägungsvorgang vorgeben (vgl. BVerfG, Beschl. v. 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09, Juris, Rn. 17 ff.; BVerfG, Beschl. v. 25.06.2009 - 1 BvR 134/03, Juris, Rn. 61 f.; BVerfG, Beschl. v. 09.03.2010 - 1 BvR 1891/05, Juris, Rn. 27 ff.; BVerfG, Beschl. v. 25.01.2012 - 1 BvR 2499/09, 1 BvR 2503/09, Juris, Rn. 33 ff., 39 ff.; ferner BGH, Urt. v. 08.05.2012 - VI ZR 217/08, Juris, Rn. 37; BGH, Urt. v. 30.10.2012 - VI ZR 4/12, Juris, Rn. 12 - jeweils m.w.N.).

    Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Aussagen geeignet sind, eine erhebliche Breitenwirkung zu entfalten und eine besondere Stigmatisierung des Betroffenen nach sich zu ziehen, so dass sie zum Anknüpfungspunkt für eine soziale Ausgrenzung und Isolierung zu werden drohen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 24.03.1998 - 1 BvR 131/96, Juris, Rn. 45 ff.; BVerfG, Beschl. v. 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09, Juris, Rn. 17; BGH, Urt. v. 09.02.2010 - VI ZR 243/08, Juris, Rn. 16; BGH, Urt. v. 30.10.2012 - VI ZR 4/12, Juris, Rn. 12) oder wenn die Aussagen die Intim-, Privat- oder Vertraulichkeitssphäre betreffen und sich nicht durch ein berechtigtes Informationsinteresse der Öffentlichkeit rechtfertigen lassen (BVerfG, Beschl. v. 10.11.1998 - 1 BvR 1531/96, Juris, Rn. 51; BVerfG, Beschl. v. 23.2.2000 - 1 BvR 1582/94, Juris, Rn. 22) oder wenn sie einen Persönlichkeitsschaden anzurichten drohen, der außer Verhältnis zu dem Interesse an der Verbreitung der Wahrheit steht (BGH, Urt. v. 18.09.2012 - VI ZR 291/10, Juris, Rn. 17; BGH, Urt. v. 22.11.2011 - VI ZR 26/11, Juris, Rn. 15; BVerfG, Beschl. v. 23.02.2000 - 1 BvR 1582/94, Juris, Rn. 22; von Pentz, AfP 2014, 8, 11 m.w.N.).

  • BVerfG, 25.01.2012 - 1 BvR 2499/09

    Zur Reichweite des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts bei Jugendlichen

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - 16 U 120/15
    2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG bietet - im Gegensatz zur Veröffentlichung des Bildes einer Person - nicht schon Schutz davor, überhaupt in einem Wortbericht individualisierend benannt zu werden, sondern nur in spezifischen Hinsichten (BGH, Urt. v. 13.01.2015 - VI ZR 386/13, Juris, Rn. 9; BVerfG, Beschl. v. 25.01.2012 -1 BvR 2499/09, 1 BvR 2503/09, Juris, Rn. 35; BVerfG, Beschl. v. 14.09.2010 - 1 BvR 1842/08, 1 BvR 2538/08, 1 BvR 6/09, Juris, Rn. 52).

    In der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts sind verschiedene Kriterien entwickelt worden, die Leitlinien für den konkreten Abwägungsvorgang vorgeben (vgl. BVerfG, Beschl. v. 10.06.2009 - 1 BvR 1107/09, Juris, Rn. 17 ff.; BVerfG, Beschl. v. 25.06.2009 - 1 BvR 134/03, Juris, Rn. 61 f.; BVerfG, Beschl. v. 09.03.2010 - 1 BvR 1891/05, Juris, Rn. 27 ff.; BVerfG, Beschl. v. 25.01.2012 - 1 BvR 2499/09, 1 BvR 2503/09, Juris, Rn. 33 ff., 39 ff.; ferner BGH, Urt. v. 08.05.2012 - VI ZR 217/08, Juris, Rn. 37; BGH, Urt. v. 30.10.2012 - VI ZR 4/12, Juris, Rn. 12 - jeweils m.w.N.).

    Danach darf die Presse zur Erfüllung ihrer Aufgaben nicht grundsätzlich auf eine anonymisierte Berichterstattung verwiesen werden (vgl. BVerfG, Beschl. v. 27.11.2008 - 1 BvQ 46/08, Juris, Rn. 12 ff.; BVerfG, Beschl. v. 25.01.2012 - 1 BvR 2499/09, 1 BvR 2503/09, Juris, Rn. 39; BGH, Urt. v. 30.10.2012 - VI ZR 4/12, Juris, Rn. 12).

  • EuGH, 13.05.2014 - C-131/12

    Der Betreiber einer Internetsuchmaschine ist bei personenbezogenen Daten, die auf

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - 16 U 120/15
    Gerade diese die Anonymität des Einzelnen zusätzlich beeinträchtigenden Besonderheiten des Internets in Bezug auf den Verbreitungsgrad sowie die räumlich und zeitlich nahezu unbegrenzte Verfügbarkeit von online bereitgestellten Informationen führen dazu, dass das unveränderte Einstellen des Original-Artikels - unter Beibehaltung der vollen Namensnennung des Verfügungsklägers - in das Online-Archiv der Verfügungsbeklagten zu 1. bewirkt, dass der Verfügungskläger - auch bei zeitbedingt abnehmender Aktualität der Thematik um den Missbrauchsskandal an der E...-H...-...-Schule - auch noch nach Jahren bei einer allein mit seinem Namen zu anderen Zwecken durchgeführten Internetrecherche mit diesen Geschehnissen unmittelbar in Verbindung gebracht wird bzw. werden kann (vgl. auch BGH, Urt. v. 23.09.2014 - VI ZR 358/13, Juris, Rn. 33 für ein Arztsuche- und Arztbewertungsportal unter Verweis auf EuGH, Urt. v. 13.05.2014 - C-131/12, Juris, Rn. 87).

    Berücksichtigt man dies, so ist das Einstellen bzw. weitere Vorhalten des Original-Printartikels im Online-Archiv der Verfügungsbeklagten zu 1. nach Maßgabe der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, der der Senat folgt, auch eingedenk des Umstands, dass es bedingt durch die Besonderheiten des Internets und die zur Verfügung stehenden Suchmaschinen keinen (einfachen) Weg zurück in die Anonymität gibt, zulässig (vgl. hierzu bzw. zum Recht auf Vergessenwerden" auch EuGH, Urt. v. 13.05.2014 - C-131/12, Juris, Rn. 95 ff., wo allerdings der Suchmaschinenbetreiber in die Verantwortung genommen wird).

  • BGH, 16.12.2014 - VI ZR 39/14

    Unterlassungsanspruch wegen herabsetzender Äußerungen über ein Unternehmen:

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 10.09.2015 - 16 U 120/15
    Der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht ist nur dann rechtswidrig, wenn das Schutzinteresse des Betroffenen die schutzwürdigen Belange der anderen Seite überwiegt (st. Rspr.; vgl. nur BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11, Juris, Rn. 9; BGH, Urt. v. 16.12.2014 - VI ZR 39/14, Juris, Rn. 16; BGH, Urt. v. 13.01.2015 - VI ZR 386/13, Juris, Rn. 13).

    Für ein berechtigtes Publikationsinteresse der Verfügungsbeklagten ist weiterhin anzuführen, dass es sich insbesondere bei den vom Verfügungskläger mit den Anträgen zu 1. b) bis d) konkret in Bezug auf seine Person beanstandeten Aussagen um wahre Tatsachenbehauptungen handelt bzw. diese zumindest einen wahren Tatsachenkern aufweisen, der mit den Mitteln des Beweises auf seine inhaltliche Richtigkeit überprüft werden kann (vgl. hierzu BVerfG, Beschl. v. 13.04.1994 - 1 BvR 23/94, Juris, Rn. 27; BGH, Urt. v. 16.12.2014 - VI ZR 39/14, Juris, Rn. 8; ferner BGH, Urt. v. 25.11.2003 - VI ZR 226/02, Juris, Rn. 31 m.w.N.).

  • BVerfG, 15.12.1999 - 1 BvR 653/96

    Caroline von Monaco II

  • BGH, 08.05.2012 - VI ZR 217/08

    Internationale Zuständigkeit bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen durch

  • BGH, 09.02.2010 - VI ZR 243/08

    Sedlmayr-Mord bei SpOn - Namensnennung in Pressearchiven

  • BGH, 22.11.2011 - VI ZR 26/11

    Persönlichkeitsschutz in der Presse: Identifizierende Wort- und

  • BVerfG, 24.03.1998 - 1 BvR 131/96

    Mißbrauchsbezichtigung

  • BVerfG, 23.02.2000 - 1 BvR 1582/94

    Zur Veröffentlichung einer Liste von "IM" des MfS

  • BVerfG, 05.06.1973 - 1 BvR 536/72

    Der Soldatenmord von Lebach

  • BGH, 25.10.2011 - VI ZR 332/09

    Persönlichkeitsrechtsverletzung: Berichterstattung über die Mitwirkung als

  • BVerfG, 22.03.2007 - 1 BvR 2007/02

    Voraussetzungen einer Geldentschädigung wegen Verletzung des allgemeinen

  • BVerfG, 14.09.2010 - 1 BvR 1842/08

    Carolines Tochter

  • OLG Düsseldorf, 06.01.2015 - 16 W 92/14

    Eilbedürfnis für eine einstweilige Verfügung gegen die Redakteurin einer

  • BVerfG, 15.12.1983 - 1 BvR 209/83

    Volkszählung

  • BGH, 23.06.2009 - VI ZR 196/08

    Lehrerbewertungen im Internet

  • BGH, 23.09.2014 - VI ZR 358/13

    Kein Anspruch eines Arztes auf Löschung seiner Daten aus einem

  • BVerfG, 25.10.2005 - 1 BvR 1696/98

    Stolpe - Unterlassungsanspruch bei mehrdeutigen Äußerungen

  • EGMR, 07.02.2012 - 40660/08

    Caroline von Hannover kann keine Untersagung von Bildveröffentlichungen über sie

  • EGMR, 07.02.2012 - 39954/08

    Axel Springer AG in Art. 10 EMRK (Freiheit der Meinungsäußerung) verletzt durch

  • BVerfG, 13.04.1994 - 1 BvR 23/94

    Auschwitzlüge

  • BVerfG, 10.11.1998 - 1 BvR 1531/96

    Scientology, Helnwein, Anspruch auf Unterlassung rufschädigender Äußerungen

  • BVerfG, 25.06.2009 - 1 BvR 134/03

    Haftung für Pressespiegel

  • BVerfG, 27.11.2008 - 1 BvQ 46/08

    Rundfunkfreiheit (Bildberichterstattung über ein Strafverfahren; "Prangerwirkung"

  • BVerfG, 09.03.2010 - 1 BvR 1891/05

    Internet-Bericht über Hanf züchtenden Politikerinnen-Sohn erlaubt

  • BVerfG, 08.03.1972 - 2 BvR 28/71

    Ärztliche Schweigepflicht

  • BGH, 29.04.2014 - VI ZR 137/13

    Persönlichkeitsrechtsverletzung in der Medienberichterstattung:

  • BGH, 05.12.1995 - VI ZR 332/94

    Bemessung einer Geldentschädigung für eine schwere Verletzung des

  • BVerfG, 26.06.1990 - 1 BvR 776/84

    Schubart

  • BVerfG, 07.12.2011 - 1 BvR 2678/10

    Zurückweisung zivilrechtlicher Unterlassungsansprüche bzgl Äußerungen verletzt

  • BVerfG, 11.06.1991 - 1 BvR 239/90

    Offenbarung der Entmündigung

  • BVerfG, 17.12.2002 - 1 BvR 755/99

    Zur Verurteilung von Eltern zum Schadensersatz wegen der Weitergabe eines

  • BVerfG, 25.10.2012 - 1 BvR 901/11

    Verletzung der Meinungsfreiheit (Art 5 Abs 1 S 1 GG) durch ungerechtfertigte

  • BGH, 25.11.2003 - VI ZR 226/02

    Zur Beurteilung mehrdeutiger Äußerungen in einer Fernsehsendung - Klinik Monopoly

  • OLG Düsseldorf, 08.03.2010 - 20 U 188/09

    Zulässigkeit heimlicher Ton- und Bildaufnahmen durch Presseorgane

  • BVerfG, 23.10.2007 - 1 BvR 150/06

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch unwahre

  • BGH, 20.04.2010 - VI ZR 245/08

    Persönlichkeitsrechtsverletzung: Bereithalten von Teasern mit Hinweis auf eine

  • BVerfG, 03.04.1990 - 1 BvR 269/83

    Erstattung von Anwaltskosten im Verfassungsbeschwerdeverfahren bei gemeinsamer

  • BGH, 13.11.1990 - VI ZR 104/90

    Veröffentlichung der Einteilung eines Kassenarztes zum Notfalldienst; Verletzung

  • BGH, 22.02.2011 - VI ZR 346/09

    Persönlichkeitsschutz im Internet: Bereithalten von Altmeldungen über einen

  • LG Köln, 09.01.2009 - 28 O 765/08

    Baader-Meinhof-Komplex - Witwe Ponto

  • BGH, 15.04.1980 - VI ZR 76/79

    Eingriff in das Persönlichkeitsrecht durch Presseberichterstattung; Betroffenheit

  • EGMR, 07.02.2012 - 60641/08
  • BGH, 17.12.2013 - VI ZR 211/12

    Persönlichkeitsrechtsverletzung durch Internetveröffentlichung: Zurechnung bei

  • BGH, 28.07.2015 - VI ZR 340/14

    Löschungsanspruch gegen Äußerungen auf Webseiten Dritter

  • BVerfG, 03.06.1980 - 1 BvR 185/77

    Eppler - Unterschieben von Äußerungen

  • OLG Saarbrücken, 30.06.2017 - 5 U 17/16

    Zulässigkeit einer identifizierenden Presseberichterstattung über eine

    Schon auf der Grundlage der eigenen Schilderung des Klägers kann nicht angenommen werden, dass die streitgegenständliche Äußerung dem Kläger untergeschoben worden ist (vgl. zur Verlegung des Persönlichkeitsrechts durch das Unterschieben von Äußerungen BVerfG, Beschl v. 26.06.1990 - 1 BvR 778/84 [richtig: 1 BvR 776/84 - d. Red.] - NJW 1991, 91; Beschl. v. 3.6.1980 1 BvR 185/77 - NJW 1980, 2070; OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.2015 - I-16 U 120/15 ­- juris).

    In diesem Zusammenhang muss der Kläger sich insbesondere entgegen halten lassen, dass er selbst aus freien Stücken durch das Absetzen des streitgegenständlichen Posts auf die Facebook-Seite Pirinçcis an die Öffentlichkeit gegangen und deshalb von dem streitgegenständlichen Pressebeitrag nicht in seiner Intim- oder Privatsphäre, sondern lediglich in seiner Sozialsphäre betroffen ist (vgl. Spindler, Durchbruch für ein Recht auf Vergessen werden, JZ 2014, 981; allg. zu dem geringeren Schutzniveau in der sog. Sozialsphäre BGH, Urt. v. 27.09.2016 - VI ZR 250/13 - NJW 2017, 482), in welcher er sich gegenüber einer individualisierenden Berichterstattung nur noch mit geringerem Gewicht auf sein allgemeines Persönlichkeitsrecht berufen kann (vgl, BVerfG, Beschl. v. 10.06.2009 ­ 1 BvR 1107/09 - juris; vgl. auch OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09.2015 - I-16 U 120/15 - juris zu dem Fall, dass der Betroffenen sich freiwillig seiner Anonymität begeben hat).

    Zugunsten der Beklagten fällt ferner ins Gewicht, dass trotz des Zeitablaufs ­ jedenfalls derzeit noch - weiterhin ein Interesse der Öffentlichkeit an der streitgegenständlichen Berichterstattung in der ursprünglichen Form unter Nennung des Namens des Klägers ­ besteht ... (vgl. hierzu BGH, Urt. v. 13.11.2012 - VI ZR 330/11 - MDR 2013, 151; Urt. v. 30.10.2012 - VI ZR 4/12 - NJW 2013, 229; Urt. vom 22.02.2011 - VI ZR 346/09 - juris; OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.09,2015 - I-16 U 120/15 -I- juris).

  • AG Brandenburg, 24.06.2016 - 34 C 39/16
    Wahre Tatsachenbehauptungen müssen zwar in der Regel hingenommen werden, auch wenn sie nachteilig für den Betroffenen sind, unwahre Tatsachen - insbesondere ein nicht begründeter Vorwurf hinsichtlich einer schweren Straftat - dagegen nicht ( BVerfG , Beschluss vom 25.10.2012, Az.: 1 BvR 901/11, u.a. in: NJW 2013, Seiten 217 f.; BVerfG , Beschluss vom 07.12.2011, Az.: 1 BvR 2678/10, u.a. in: NJW 2012, Seiten 1643 f.; BGH , Urteil vom 30.10.2012, Az.: VI ZR 4/12, u.a. in: NJW 2013, Seiten 229 ff.; OLG Düsseldorf , Urteil vom 10.09.2015, Az.: I-16 U 120/15, u.a. in: "juris"; OLG Dresden , Beschluss vom 29.07.2010, Az.: 4 W 733/10, u.a. in: AfP 2011, Seiten 365 f.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 26.05.2016, Az.: 34 C 40/15, u.a. in: "juris"; Pentz , AfP 2015, Seiten 11 ff. ).

    Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Aussagen geeignet sind, eine erhebliche Breitenwirkung zu entfalten und eine besondere Stigmatisierung des Betroffenen nach sich zu ziehen, so dass sie zum Anknüpfungspunkt für eine soziale Ausgrenzung und Isolierung zu werden drohen ( BVerfG , Beschluss vom 10.06.2009, Az.: 1 BvR 1107/09, u.a. in: NJW 2009, Seiten 3357 ff.; BVerfG , Beschluss vom 24.03.1998, Az.: 1 BvR 131/96, u.a. in: NJW 1998, Seiten 2889 ff.; BGH , Urteil vom 30.10.2012, Az.: VI ZR 4/12, u.a. in: NJW 2013, Seiten 229 ff.; BGH , Urteil vom 09.02.2010, Az.: VI ZR 243/08, u.a. in: NJW 2010, Seiten 2432 ff.; OLG Düsseldorf , Urteil vom 10.09.2015, Az.: I-16 U 120/15, u.a. in: "juris" LG Köln , Urteil vom 14.07.2010, Az.: 28 O 403/10, u.a. in: IPRspr 2010, Nr. 230, Seiten 578 f. ) oder wenn die Aussagen die Intim-, Privat- oder Vertraulichkeitssphäre betreffen und sich nicht durch ein berechtigtes Informationsinteresse der Öffentlichkeit rechtfertigen lassen ( BVerfG , Beschluss vom 23.02.2000, Az.: 1 BvR 1582/94, u.a. in: NJW 2000, Seiten 2413 ff.; BVerfG , Beschluss vom 10.11.1998, Az.: 1 BvR 1531/96, u.a. in: NJW 1999, Seiten 1322 ff. ) bzw. wenn sie einen Persönlichkeitsschaden anzurichten drohen, der außer Verhältnis zu dem Interesse an der Verbreitung der Wahrheit steht ( BVerfG , Beschluss vom 10.06.2009, Az.: 1 BvR 1107/09, u.a. in: NJW 2009, Seiten 3357 ff. BVerfG , Beschluss vom 23.02.2000, Az.: 1 BvR 1582/94, u.a. in: NJW 2000, Seiten 2413 ff.; BGH , Urteil vom 18.09.2012, Az.: VI ZR 291/10, u.a. in: NJW 2012, Seiten 3645 ff.; BGH , Urteil vom 22.11.2011, Az.: VI ZR 26/11, u.a. in: NJW 2012, Seiten 763 ff.; OLG Düsseldorf , Urteil vom 10.09.2015, Az.: I-16 U 120/15, u.a. in: "juris" LG Köln , Urteil vom 14.07.2010, Az.: 28 O 403/10, u.a. in: IPRspr 2010, Nr. 230, Seiten 578 f. ), da stets auf den unantastbaren innersten Lebensbereich Rücksicht zu nehmen ist ( BVerfG , Beschluss vom 10.06.2009, Az.: 1 BvR 1107/09, u.a. in: NJW 2009, Seiten 3357 ff. LG Köln , Urteil vom 14.07.2010, Az.: 28 O 403/10, u.a. in: IPRspr 2010, Nr. 230, Seiten 578 f. ).

    Der Verfügungskläger ist durch diese Aussage dann aber auch in seinem allgemeinen Persönlichkeitsrecht berührt ( OLG Düsseldorf , Urteil vom 10.09.2015, Az.: I-16 U 120/15, u.a. in: "juris" LG Düsseldorf , Urteil vom 03.06.2015, Az.: 12 O 137/15, u.a. in: " juris" ).

  • OLG Celle, 13.12.2023 - 5 W 72/23

    Unterlassung von Äußerungen in einem Presseartikel bzgl. des Vorwurfs der

    Zwar wird - wie der Prozessbevollmächtigte des Verfügungsbeklagten im Termin als solches zu Recht argumentiert hat - in der obergerichtlichen Rechtsprechung teilweise vertreten, dass ein Verfügungsgrund - trotz bestehender Wiederholungsgefahr - nicht schon allein wegen der vergangenen Zuwiderhandlung bestehe und die Gegenauffassung, wonach sich regelmäßig bereits aus der Wiederholungsgefahr zugleich die Dringlichkeit ergebe, außer Acht lasse, dass es sich bei der Wiederholungsgefahr um eine materiell-rechtliche Anspruchsvoraussetzung handele, die vom prozessualen, eine Eilentscheidung rechtfertigenden Erfordernis des Verfügungsgrunds zu unterscheiden sei (z. B. OLG Nürnberg, Beschluss vom 13. November 2018 - 3 W 2064/18 , juris Rn. 19; OLG Düsseldorf, Urteil vom 10. September 2015 - 16 U 120/15, juris Rn. 7).
  • OLG Bamberg, 13.02.2024 - 6 U 42/23

    Zur Frage der Glaubhaftmachung des Verfügungsgrundes der Eilbedürftigkeit im

    a) Zutreffend hat das Landgericht angenommen, dass die Eilbedürftigkeit von der materiell-rechtlich notwendigen Wiederholungsgefahr zu unterscheiden und getrennt von dieser glaubhaft zu machen ist (Vollkommer, a.a.O. Rn. 10; Weberling, in: Ricker/Weberling, Handbuch des Presserechts, 7. Aufl. 2021, Kap. 44 Rn. 15a; OLG Düsseldorf, Urteil vom 10. September 2015 - I-16 U 120/15, juris Rn. 7).
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht